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«Eine sanfte Heilmethode mit nachhaltiger Wirkung.»

homöopathische Arznei Bellis perennis

Homöopathie

Homöopathie – kleine Dosis, grosse Wirkung

In der homöopathischen Heilkunde wird die körpereigene Abwehr durch sehr geringe Dosen stimuliert. Die homöopathischen Arzneimittel werden aus natürlichen Substanzen hergestellt.

Die Kunst in der klassischen Homöopathie besteht darin, das Arzneimittel zu finden, welches am deutlichsten mit dem Beschwerdebild des Patienten übereinstimmt. Homöopathen suchen daher für jeden kranken Patienten das individuell geeignete Mittel.

"Des Arztes höchster und einziger Beruf ist es kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt."

Samuel Hahnemann

Christian Friedrich Samuel Hahnemann, der Begründer und Entdecker der Homöopathie, wurde am 12. April 1755 in Meissen als Sohn eines Porzellanmalers geboren. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren zu jener Zeit alles andere als rosig. Wegen seiner ausserordentlichen Begabung fand sich jedoch ein Gönner, der ihm den Besuch der höheren Schule ermöglichte. Sein Medizinstudium in Leipzig musste er sich mit Fremdsprachenunterricht und Übersetzungen selbst verdienen. Er war einer der angesehensten Übersetzer seiner Zeit. Im Alter von 24 Jahren beherrschte er sieben Sprachen in Wort und Schrift. 1779 legte er sein Doktorexamen in Erlangen ab.

Kurz nach Aufnahme seiner eigenen Praxis verlor er seine Illusionen über die Wirksamkeit der damaligen Medizin. Hahnemann protestierte laut gegen die schädlichen und sinnlosen Methoden, die zu seiner Zeit üblich waren. Exzessive Aderlässe sowie brutale Brech- und Abführkuren endeten für die Patienten häufig tödlich. Starke Medikamente aus Blei, Quecksilber oder Arsen vergifteten die Kranken noch zusätzlich.

Die Kollegen Hahnemanns bezichtigten ihn bald der Ketzerei. Enttäuscht gab Hahnemann seine Praxis auf und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit dem Übersetzen medizinischer Werke.

Bei der Übersetzung eines Arzneimittelbuches von Dr. Cullen (1790) störte er sich an dessen Behauptung, dass die Wirkung der Chinarinde bei Malaria auf deren magenstärkende Eigenschaften zurückzuführen sei. Diese Behauptung schien ihm unwahrscheinlich. Er entschloss sich zu einem Selbstversuch und nahm Chinarinde selbst ein. Er wollte deren Wirkung auf den gesunden Organismus prüfen. Dabei wiederholte er die Einnahme dieser Heilpflanze, bis sein Körper mit Fieber, Schüttelfrost und anderen malariaähnlichen Symptomen reagierte.

Daraus schloss Hahnemann, dass Malaria durch Chinarinde geheilt wird auf Grund der Tatsache, dass die Droge bei einem Gesunden die Symptome der Malaria hervorruft.

Nach dieser Entdeckung führte Hahnemann 6 Jahre lang an sich selbst und an Familienmitgliedern Experimente mit verschiedenen Substanzen durch. Hahnemann wandte sich nun wieder vermehrt der Medizin zu. Er stellte eine ernsthafte Bedrohung für die etablierte Medizin dar. Er scheute sich nicht, allgemein akzeptierte Wahrheiten in Frage zu stellen und suchte nach eigenen Erklärungen.

Hahnemann prägte den Begriff Homöopathie, der sich von zwei griechischen Wörtern herleitet: homoios (ähnlich) und pathos (Krankheit oder Leiden).

Er empfahl die Verwendung von jeweils nur einem Arzneimittel, welches er zudem noch in kleinen Dosen verabreichte. Aus diesem Grund wurden die Apotheker seine grössten Feinde, da diese um ihre Geschäfte fürchteten. Doch trotz anhaltender Verfolgung entwickelte sich die Homöopathie weiter.

1810 entstand sein Hauptwerk das "Organon der Heilkunst". 1828 - 1830 erschien das mehrere Bände umfassende Werk "Die chronischen Krankheiten".

1835 heiratete der verwitwete Hahnemann eine junge Französin. Mit seiner Frau Melanie zog er nach Paris. Dieser letzte Lebensabschnitt Hahnemanns war sehr bedeutungsvoll für die Verbreitung der Homöopathie. 8 Jahre lang betrieb Hahnemann eine umfangreiche Praxis in Paris. Er leitete sie erfolgreich bis wenige Wochen vor seinem Tod. Am 2. Juli 1843 starb Hahnemann im Alter von 88 Jahren. Er liegt auf dem Prominentenfriedhof "Père Lachaise" in Paris begraben. Sein Grab ist noch heute zugänglich.

Die Homöopathie basiert auf der Annahme, dass der Körper über ein Energiefeld oder eine energetische Lebenskraft verfügt. Sie ist eine ganzheitliche Therapiemethode, die den Organismus als Einheit von Körper, Seele und Geist versteht. Die homöopathische Heilkunde ist eine Regulationstherapie, bei der die körpereigene Abwehr durch sehr geringe Dosen stimuliert wird.

Die homöopathischen Arzneimittel werden aus natürlichen Substanzen hergestellt. Sie stammen aus Pflanzen, Mineralien, Tieren, Metallen und Krankheitsprodukten, den sogenannten Nosoden. Die Bezeichnungen der Ausgangssubstanzen werden für die Arzneimittelnamen übernommen. Es sind ausschließlich lateinische Namen.

Das Grundprinzip hinter der homöopathischen Heilmethode ist die Tatsache, dass sie Symptome bei Kranken zu heilen vermag mit Substanzen, die bei gesunden Menschen ähnliche Symptome auslösen. Im Unterschied zur Schulmedizin gibt es in der Homöopathie kein Arzneimittel, das zu allen Patienten mit der gleichen Erkrankung passt. Obwohl schulmedizinisch gesehen die gleiche Erkrankung vorliegen mag, sind die Krankheitszeichen bei jedem Individuum anders. Die Kunst in der klassischen Homöopathie besteht darin, das Arzneimittel zu finden, welches am deutlichsten mit dem Beschwerdebild des Patienten übereinstimmt. Homöopathen suchen daher für jeden kranken Patienten das individuell geeignete Mittel. Dabei gehen sie vom Gesetz der Ähnlichkeit aus.

 

Similia similibus curentur - Behandle Ähnliches mit Ähnlichem!

Das therapeutische Prinzip "Ähnliches mit Ähnlichem" zu behandeln, taucht seit Hippokrates (460 - 375 v. Chr.), dem "Vater der Medizin", bei allen bedeutenden Ärzten immer wieder auf.

Das übergeordnete Prinzip der Homöopathie ist das Ähnlichkeitsgesetz. Dieses besagt, dass eine Substanz bei der Heilung derjenigen Symptome helfen kann, die sie auch selbst hervorruft. Um zu ermitteln, welches Mittel welche Symptome erzeugt, führt man sogenannte "Arzneimittelprüfungen" an gesunden Menschen und seltener auch an Tieren durch.

Hahnemann fand heraus, dass die Wirksamkeit der Arznei zunahm, je mehr er sie verdünnte. Daher nannte er diesen Vorgang potenzieren, verstärken. Durch Verreibung und Verschüttelung der Substanzen entwickelte er ein Verdünnungssystem, welches die Heilkräfte der Substanzen freizusetzen vermochte.

Die Streitgespräche, die es immer wieder um die Wirksamkeit und Nachweisbarkeit der Homöopathie gegeben hat, entzünden sich vor allem an der Verwendung von kleinen Dosen. Chemisch-physikalisch kann in einer Verdünnung von 10 kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr enthalten sein. Skeptiker stellen deshalb die ganze Methode in Frage, weil sie nicht einsehen, dass so kleine Quanten irgendeine Wirkung haben können. Es ist nur schwer zu begreifen, wie ein Nichts an Heilsubstanz eine so machtvolle Wirkung entfalten kann. Die Erklärung geht dahin, dass nicht die Heilsubstanz an und für sich weitergeben wird, sondern deren Information zum Heilen. Die Wirkung der Homöopathika wird durch eine zunehmende Zahl wissenschaftlicher Forschungen und durch eine ungeheure Menge positiver Erfahrungen von Therapeuten und Patienten bestätigt.

Der Amerikaner Dr. Constantine Hering (1800 - 1880) griff Hahnemanns Lehre auf und erweiterte sie. Anhand seiner Erfahrungen und Beobachtungen der homöopathischen Wirkung und des Heilungsverlaufs konnte er drei Regeln festhalten, die noch immer Gültigkeit haben.

  1. Die Heilung schreitet von den inneren, lebenswichtigen Organen zu den äusseren, weniger wichtigen Geweben und Organen.
  2. Die Heilung schreitet von oben nach unten, bzw. beim Tier von vorn nach hinten: die Kopf-Symptome verschwinden zuerst, danach Rücken- und Extremitäten-Symptome.
  3. Im Heilungsprozess tauchen alte Symptome wieder auf. Die Krankheitsgeschichte wird "von hinten wieder aufgerollt". Diejenigen Symptome werden zuerst verschwinden, die zuletzt auftauchten. Immunologen behaupten, der Körper sei fähig, sich an den Angriff auf das System zu erinnern und wie er darauf reagiert hat.

Homöopathische Arzneimittel sind nicht allmächtig. Sie sind z. B. kein Ersatz für eine notwendig gewordene Operation oder für Erkrankungen, die auf Fehlernährung basieren. Die Grenzen der Homöopathie sind bei chirurgischen Fällen, irreversiblen Organschädigungen, stark fortgeschrittenen, schweren oder unheilbaren Krankheiten auszumachen.

Deshalb sollte die Homöopathie stets in der Hand von geschulten Therapeuten bleiben, die die Kompetenz besitzen zu entscheiden, wann homöopathische Arzneimittel eingesetzt werden können und wann sich eine andere medizinische Massnahme als notwendig herausstellt.

Auch wenn die Homöopathie wie jede andere Therapieform ihre Grenzen besitzt, so gilt doch das Fazit: Die Homöopathie gehört zu den wenigen medizinischen Richtungen, welche die körpereigene Abwehr unterstützen, anstatt sie zu behindern.

Bereits zu Lebzeiten Samuel Hahnemanns (1755-1843) vor über 200 Jahren gab es in der Tierheilkunde gute Erfolge mit homöopathischen Arzneimitteln. Die erste Veröffentlichung stammt aus dem Jahre 1815.

Was bei Menschen in wissenschaftlichen Studien stets beachtet werden muss, ist der sogenannte "Placebo-Effekt": Die Patienten können sich durch positive oder negative Einstellung mental entscheiden und trainieren, ob ihnen ein unwirksames Arzneimittel hilft. Die Erfolge von homöopathischen Behandlungen an Tieren widerlegen die Behauptung der Wirkungslosigkeit aber eindeutig.

Die Homöopathie kann bei akuten und chronischen Krankheiten, Verhaltensstörungen, in der Bestandesbetreuung von Nutztieren oder als Unterstützung bei unheilbaren Krankheiten angewandt werden. Auch therapieresistente Fälle reagieren oft noch positiv auf eine homöopathische Therapie.

Allerdings werden bei der Symptomerhebung am kranken Tier Schwierigkeiten ersichtlich: Die konstruktive Mitarbeit des Tierbesitzers sowie die richtige Interpretation der beobachteten Symptome tragen essenziell zur erfolgreichen Therapie bei.

Was also beim Menschen gilt, ist umso wichtiger in der Tierhomöopathie: Die möglichst umfassende und objektive Beobachtung und Beschreibung des Tieres im gesunden wie im kranken Zustand.

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Das Buch will einige beim Rind häufig vorkommende Konstitutionsmittel ausführlich und umfassend beschreiben und mit Fallbeispielen und Bildern aus der Praxis dokumentieren. Dabei wird auch auf atypische Formen dieser Mittel hingewiesen. Zudem wird eine Einführung in die homöopathische Anamnesetechnik und die Tierbeobachtung gegeben. Im Kapitel Arzneimittelvergleiche werden die beschriebenen Arzneien miteinander verglichen. Das erleichtert auch dem weniger erfahrenen Therapeuten die Mittel sicherer zu verschreiben.

ISBN 978-3-0330844-1-4

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